2001 habe ich das große Risiko auf mich genommen und habe mich privatisiert. Ich eröffnete nach fast zweijährigem Behördenkampf einen Tierfriedhof in der Kunitzer Loose. Nach Startschwierigkeiten überlegten wir, das hinter dem Friedhof liegende Wohnhaus zu kaufen um dichter an meiner “Arbeit” zu sein. Da das Grundstück mit dazu gehörenden 9 Hektar lange nicht bewirtschaftet wurde, sah es dementsprechend verwildert aus. Wir besorgten uns lebende Rasenmäher. Der Anfang war gemacht.
Ich erwarb 30 Heidschnucken und einige Milchziegen. Die Heidschnucken waren eingetragene Herdbuchtiere und so entstand durch viele Zufälle meine Herdbuchzucht.
Da ich eigentlich bis dahin nichts mit Schafen zu tun hatte, war meine Rasseentscheidung eigentlich nur durch die ansprechende Optik der Heidschnucke beeinflußt worden. Nach einiger Zeit haben wir aber auch ihre Genügsamkeit und Robustheit schätzen gelernt. Inzwischen betreiben wir mit etwa 100 Herdbuchmutterschafen Landschaftspflege auf fast 50 Hektar Grünland in der “Ziltendorfer Niederung” und speziell dem Odervorland.
Die graue gehörnte Heidschnucke ist sehr anpassungsfähig, denn sie kommt auch hier sehr gut zu recht. Sie wird bei uns in ganzjähriger Freilandhaltung abgehärtet und das tut ihr gut. Die weit verbreiteten Naturschutzzonen des Odervorlandes bestätigten den Entschluß, die Schafzucht unter ökologischer Richtlinie durch zu führen. Wir traten einem Öko-Kontrollverband bei.
Auch die Ziegen waren sehr nützlich. Es kamen wunderschöne bunte Lämmer bei uns zur Welt und die Milch wurde auch dankend von den Schnuckenlämmern angenommen. Als ich mich etwas intensiver mit Ziegenrassen beschäftigte, stieß ich 2004 auf die “Walliser Schwarzhalsziege”. Es war Liebe auf den ersten Blick! 2005 erwarben wir nach langem Suchen und Warten unseren ersten kleinen “Walli”-“Zeus”. Die Kreuzungen Walli- und Milchziege waren sehr schön, doch wir fasten fest das Ziel ins Auge, die “Walliser Schwarzhalsziege” ebenfalls als Reinrassig zu züchten. Nach einigen “Verzweiflungskäufen” war uns das Glück mal wieder holt. “Anna” und “Joschka” aus Thüringen bereicherten unseren Hof 2008. Anna bekam im folgenden Frühjahr 2 hübsche Mädels-“Adele” und “Arielle”. Die beiden Mädels sind inzwischen auch Herdbuch aufgenommen.Im Oktober gesellten sich noch 3 Damen mit 2 Lämmern dazu. Es wird also ab März spannend im Ziegenstall zur Lammzeit.
Zu den “Scottish Blackface” kamen wir im Prinzip wie die “Jungfrau zum Kind”. Ganz am Anfang waren auch 2 Mutterschafe bei den Heidschnucken dabei.
Da sie optisch und haltungsmäßig super zu den “Schnuckis” passen, kauften wir auch einige Tiere dieser Rasse aus Herdbuchbestand. Diese Rasse erregte in unserer Region auch einiges Interesse, da es keine “normalen” Tiere sind. Die kleine Blacki-Herde umfaßt momentan 14 Mutterschafe mit dazu gehörendem Bock “Jonny” und 7 weiblichen Jährlingen (bereits gekört).
Um unsere Zucht korrekt betreuen zu lassen, sind wir Mitglied des “Schafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg”.
Vermarktung: Unser Hauptbestreben liegt darin, gute Zuchttiere zu verkaufen. Leider gewinnt diesen Bonus nur die “Elite”. Aus diesem Grund verkaufen wir auch “Rasenmäher” mit späterer Schlachtoption. Unsere Zuchtböcke können leider nur 2 Jahre bei uns im Einsatz bleiben. Da sie mit 3-4 Jahren noch keine Rentner sind wären wir auch an gleichwertigem Tausch interessiert, um Inzucht auszuschließen.